domingo, 13 de dezembro de 2009

Erlebnitz von Franz Adolph Jaeger /por Felipe Kuhn Braun/ Zweite Teil

VII. Seereise nach Brasilien

Der Herr hatte andere Absichten mit mir, indem er meine Schritte hierher nach Brasilien lenkte, denn kaum in Hamburg angekommen und mich im Gasthause, der Stadt Bremen, meiner Herberge, niedergelassen, ein Glas Wein vor mir, betraten 3 junge Leute das Lokal und unterhielten sich nicht weit von mir ziemlich laut, so dass ich auf einmal deutlich die Worte vernahm: "Sie nehmen nur noch Artilerie an!" Bescheidend mich nährend, bat ich um Aufschluss obiger Worte und da vernahm ich, dass schon längere Zeit ein brasilianisches Werbebüreau hier errichtet sei, um 2.000 Soldaten für den Krieg Brasilien gegen Argentinien anzuwerben. Die Infanterie war schon eingeschifft und wenn 4 Compagnien Artillerie vollzählich wären, nebst einigen Pionieren, so würden auch diese die Reise antreten. Die Dienstzeit solle 4 Jahre wären und nachher jeder, der in Brasilien bleiben wolle, 22.500 Brassen gutes Pflanzland erhalten, oder aber freie Rückreise nach Europa und 80 Milreis Gratifikation bekommen solle. Da jeder in Hamburg 50 Thaler Handgeld erhielt, so liess ich mich noch selbigen Tag als Artillerieunteroffizier annehmen und bezog das Militärquartier.

Neue, frohe Hoffnungen belebten mich, über-haupt, als nach einigen Tagen unsere Zahl voll war und das Schiff "Heinrich", ein Dreimaster, aufnahm und am 13ten Juni 1851, am Feste des hl. Antonius von Padua, der Nortsee zusteuerte. Adieu Deutschland! Adieu Europa! Auf unserem Schiffe befanden sich auch Herr Carlos Jansen, sowie Carl von Koseritz, auch Herr Leutnant Carl Gaerther. An Kuxhafen vorüber, durchzogen wir bei guter Prise die Nortsee, passierten bei gutem Wetter den englischen Kanal und Europa entschwand nun unsern Blicken, bis auf hoher See die Insel Madeira sichtbar wurde, die wir aber links liegen liessen. Viele bekamen die Seekrankheit längere oder kürzere Zeit, aber an mir, der ich immer mich auf dem Verdeck aufhielte, erreichte sie weiter nichts, als dass ich 2 mal erbrechen musste, jedoch nach 10 Minuten war ich wieder gesund.

Die Soldaten vertrieben sich die Zeit theils mit Kartenspiel, einige erzählten, andere sangen oder lesen oder betrachteten den Lauf des Schiffes. Eines Tages harpunierte unser erster Steuermann einen gewaltigen Delphin, dessen Fleisch aber fast ungeniessbar war; sein Leib hatte die Dicke eines Pferdes.

VIII. Aufstand im Schiffe

Bereits hatten wir die Mittellinie, den Aequator, passiert und näherten uns, bei starkem Geschwinde, sehr langsam der Kuste Brasiliens, als uns auf dem Schiffe eine Gefahr drohte, die der böse Feind heraufbeschwor und vielen das Leben kosten konnte.

Wie man sich leicht denken kann, waren unter uns nicht alle geschulte und gediente, pflichttreue Soldaten, sondern such einige heissblütige politische Flüchtlinge, die wahrscheinlich in Ungarn, Baden oder Sachsen, auch in Berlin der Regierung mit der Waffe in der Hand gegenüber gestanden hatten und sich in Deutschland nicht mehr sicher fühlten, die aber dem Schnapstrinken sehr huldigten und disse hatten, unter Führung eines Rheinländers, namens Kaspar Rübel, in aller Stille den Plan gefasst, sich nachts des Schiffes zu bemächtigen, den Kapitain, sowie Herrn Hauptmann Brinkmann und unsern Herrn Leutnant Karl Gaertner, sowie alle, die sich ihren Absichten entgegen setzen würden, uber Bord zu werfen und das Schiff nach Argentinien zu steuern, um unter dem Diktador Rosas gegen Brasilien zu kämpfen. Aber Gottes Auge wachte damit der teuflische Plan misslang, denn in ihrer grenzenlosen Begierde nach geistigen Geträken hatten sie nachmittags im untern Raum des Schiffes einen Lattenverschlag entdeckt, worin der Schiffskapitain seinen Vorrath an Wein und Bier, ebenso andern Bedürfnissen, als Kaffe, Zucker u.s.w. aufbewahrte.

Wie Tiger fielen sie, nach Beseitigung einiger Latten, darüber her und so fingen sie zu saufen und zu zechen an, bis die Gemüter ganz erhitzt waren. Mit einem scharfen Schiffsbeil in der Hand, halb trunken, stürzte Kaspar Rübel mit seinen Mitverschworenen die Treppe herauf, auf Hauptmann Brinkmann ein, den der Lärm aus der Kajüte gelockt hatte, um ihm den Kopf zu spalten. Aber ebenso flink griff ich und Korporal Georg Giessler ihm in die Arme und verhinderten das Attentat; er wurde überwältigt, vorläufig gefesselt und ins Sichere, nämlich in Gewahrsam gebracht und noch selbigen Tages durch das Kriegsgericht zum Tode durch die Kugel verurteilt.

Die übrigen Verschworenen zogen sich, als der Putsch missglückt war, zurück und entgingen der Strafe. Auch waren wir selbst froh, dass wir gegen diese Verführten keine Gerechtigkeit zu walten brauchten. Nachträglich musste ich bemerken dass sich auf unserm Schiffe vier Soldaten befanden, wovon der erste - Frühling, der 2te - Sommer, der 3te - Herbst und der 4te - Winter hiess, die sich mit einander sehr gut vertrugen.

IX. Landung in Rio de Janeiro

Langsam näherten wir uns Brasilien und endlich, nach einer Seereise von 9 Wochen, langten wir im Hafen von Rio de Janeiro am 24ten August an. Bei unserer Ankunft bat uns Herr Hauptmann Brinkmann, dem verurteilten Kaspar Rübel die Todesstrafe zu schenken, womit wir auch alle einverstanden waren. Drei Monate garnisonierten wir in Rio, und zwar in der Fortaleza Praia Vermelha, am Fusse des Zuckerhutes gelegen. Und als wir Besitz vom Quartel nahmen, wimmelte es nur so von Flöhen, doch durch ununterbrochenes Spritzen mit kaltem Wasser verschwanden sie ganz und entzogen uns ihre fernere Aufmerksamkeit.

X. Sturm auf dem Meere – Rettung des Schiffes

Endlich bestiegen wir Ende November einen Kriegsdampfer, um nach Rio Grande gebracht zu werden; doch sollten wir soleicht und mit heiler Haut nicht hinkommen. Als wir schon den Leuchturm von São José do Rio Grande do Norte in Sicht hatten, brauste ein fürchterlicher Sturm uns entgegen, der uns wieder ins offene Meer schleuderte. Turmhoch gingen die Wogen, welche alles vom Verdeck wegschwemmten, als Schaafe und Truthüner, Kisten und Körbe, und das Schiff viel Wasser schöpfte. Alles fluchtete in die Schiffsräume und in die Kajüten, wo das eingedrungene Wasser schon seinen Fuss hoch stand.

Ich hatte das kalte Fieber, sowie die Wasserpocken und befand mich noch auf dem Versteck am warmen Schornstein und hielt mich da fest. Da kletterte ein Artillerist, namens Kuhlmann auf den Räderkasten, um seinen Tornister zu bergen, als eine grosse Welle ihn über Bord ins Meer riss; es war unmöglich ihn zu retten. Jetzt wurde es mir doch ein wenig zu unheimlich auf dem Verdeake und stieg hinunter in die Kajüte.
Kurze Zeit darauf stürste ein Marineoffizier mit dem Schreckensrufe die Treppe herunter: "Wir sind alle verloren (Nous sommes tudes perdu!) in Folge dessen eine Dame in Ohnmacht fiel.

Das Schiff wurde nähmlich durch das Zerschmettern des Steuerrades steuerlos dem Wogenanprall Preis gegeben, weil eine Welle das Boot des Kapitäns losgerissen und auf das Steuerrad geworfen hatte. Mit 8 Seilen wurde ein Versuch gemacht, das Steuer zu lenken, welches auch vollkommen gelang, indem je 2 Soldaten nach den 4 Himmelsrichtungen mit 2 Stricken, die am zerbrochenen Steuerrade befestigt wurden, angestellt und auf das Commando des Steuermannes diejenigen anziehen mussten, deren Richtung er laut angab; aller halben Stunden wurden sie durch andere 8 Soldaten abgelöst. Da das Schiff ziemlich geschöpft hatte, so gingen andere 8 Mann aller halben Stunden an die Schiffspumpen und durch grosse Anstrengungen der deutschen Soldaten wurde das Schiff dem unausbleiblichen Untergange gerettet, was auch später in allen brasilianischen Blättern rühmlichst anerkannt wurde. Mit knapper Not liefen wir wieder in den Hafen von Desterro ein, woselbst der Kriegsdampfer repariert und erst nach 8 Tagen seine Reise nach Rio Grande fortsetzen konnte.

XI. Im Militärshopital in Desterro

Da ich noch krank war, blieb ich mit noch 5 Kameraden im Militärhospital zurück, wo wir ausge-zeichnet verpflegt und behandelt wurden. Nach Verlauf von 8 Tagen durfte ich, nachdem der Arzt sich entfernt hatte, spazierengehen und die betreffende Schildwache vor dem Hospital, ein Nationalgardist, hielt mich für einen Hauptmann, der goldenen Tressen wegen an beiden Armaufschlägen, und präsentierte das Gewehr, vor mir. Damals kannte ich noch keine 12 brasilianische Wörter, musste sie daher in ihrem Irrthum belassen. Zu einem Landmann, einem Drechsler aus meiner Vaterstadt wendete ich jedesmal meine Schritte, mit dem ich mich einige Stunden unterhielt, aber erst nach 6 Wochen, als wir 6 wieder hergestellt waren, konnten wir weiter reisen.

XII. Aufenhalt in Rio Grande

Unsere Batterien, namlich die 3te und 4te lagen noch in Rio Grande in Garnison, während die erste und zweite mit unsrer Infanterie, sowie der brasilianischen Armee sich auf dem Marsche nach Argentinien befand. Wir bezogen die Wachen, putzten die Waffen und durchstreiften die damals sandigen Strassen und langweilten uns auch manchmal, als eines Tages einer unserer Unteroffiziere, als er hörte, dass ich Dratharbeiter sei, einen Vogelbauer bei mir bestellte, der dann die Ursache wurde, dass ich Bestellungen von Inhabern der Eisenlojen, sowie auch von andem Leuten erhielt und genöthigt war, um Urlaub beim Höchstkommandierenden zu bitten, wass ich auch gern erhielt. Ich miethete mir demzufolge ein Zimmer bei einem deutschen Tischler, der meine Vogelkasten anfertigte, hielt mir einen Verkäufer in der Person eines Kanoniers, der den Spitznamen hatte: "Kieler Oberjäger", der meine Arbeiten nicht allein in den Strassen und Häusern, sondern auch auf den Schiffen gut verkaufte.

XIII. Nach dem Kriege – Zukunft in Porto Alegre

Als endlich der Krieg durch Besiegung Rosa's zu Ende ging und die Truppen heimkehrten, wobei die Infanterie unter dem Comando des Majors Fegestein nach Rio Pardo in Garnison zu liegen kam, erhielten schon diejenigen die es wünschten, ihren Abschied. Bei uns Artilleristen hatte zwar diese Vergünstigung noch keine Berücksichtigung gefunden, jedoch gingen viele, vorzüglich Handwerker einfach fort, was von der brasilianischen Regierung auch stillschweigend geduldet wurde, weil diese nämlich auf jede Gratifikation verzichteten.

Ich befand mich in Rio Grande immer auf Urlaub und verdiente ziemlich viel Geld. Als unsere Batterie nach São Gabriel verlegt wurde, blieben wenigstens die Hälfte von uns und auch ich, in Porto Alegre zurück. Zwei Monate arbeitete ich auf Hamburger Berg als Knecht, dann zog ich wieder nach Porto Alegre, betrieb mein Geschäft mit gutem Fortgang, heirathete 1853 ein braves deutsches Mäddchen, Namens Elisabeth Beck, die mich herzlich liebte, leider aber ein Jahr darauf im Kindbett starb. 1855 heirathete ich dann meine jetzige Frau, Katharina Schuck, die mich jedenfalls überleben wird, da sie 10 Jahre junger ist als ich und mit der ich 1905 fünfzig Jahre verheirathet sein werde.

Als die asiatische Cholera nach Porto Alegre und São Leopoldo kam, flüchteten sich viele Familien nach Hamburger Berg und dem Urwald, wir aber hielten stand, besuchten Kranke, zuletzt half ich noch einen, an der Pest verstorbenen deutschen Caxeiro nach dem Hospital (Santa Casa) tragen, aber andern Tages legte ich mich auch hin. dem sicheren Tode schon nahe, erhielt ich durch eine Verwandte, deren Mann auch an der Cholera darniederlag, besonders erprobt als ausgezeichnete Heilmittel und wurde daraufhin von Stunde zu Stunde besser, konnte nach einigen Tagen konte ich das Bett verlassen und nach 4 Wochen auch wieder arbeiten.

Täglich starben in jenen Tagen, als ich krank war, gegen 160 Personen. Im Anfange wurden die Leichen noch eingesegnet und die Todenglocken geläutet, aber wie schnell unterblieb dies, denn die Todten zuletzt auf dem Kirchhofe unbeerdigt liegen blieben. So dass Ende Januar 1856 1800 Leichen dort der Bestattung harrten. Da bat der damalige edle Staatspräsident Sinimbú die deutschen Pioniere, die noch in einem alten Quartier der Entlassung harrten, dass sie für hohen Sold ein Zeltlager beim Kirchhofe beziehen möchten, um die Todten zu begraben. (auf dem Kirchhof von Porto Alegre). Cachaça wurde ihnen so viel gespendet, wie sie nur wollten und nach einigen Tagen lagen die Leichen in zwei langen Gräben gebettet und mit Kalk zugeschüttet. In Zeit von 7 bis 8 Wochen verlor allein die Stadt Porto Alegre 5.000 Bewohner; auch in São Leopoldo forderte diese Geisel viele Opfer.

XIV. Zeitlicher Umzug nach Feliz

Hamburgerberg beherbergte damals viele von der Cholera geflüchtete Familien. In dieser langen Zeit wehte in der Stadt Porto Alegre kein Lüftchen, sondern eine wahre Grabesstille lag über ihr. Die Geschäftshäuser waren geschlossen und nur ein deutscher Bäcker, namens August Nitschke buck Brod.

Gott fügte es, dass ein Onkel meiner Frau uns um Ostern besuchte, der in der Pikade Feliz ein Geschäftshaus besass und uns schliesslich beredete, dahin zu ziehen. Nach der Geburt meines ältesten Sohnes, zogen wir gleich nach Pfingsten 1856 dahin in den Urwald. Die Bewohner dieser Pikade waren grossten theils von der Mosel, dem Hunsrück, von Tholei und Thölei und bei Trier und Sankt Wendel wohnhaft gewesen und zeigten sich alle glaubenstreue, und fromme Katholiken, was mich Protestanten oft imponierte, denn ich glaubte damals leider noch, dass wir die Gescheidesten wären. Aber nach und nach, mit besonders guten und auch gebildeten katholischen Familien näher bekannt, erkannte ich gar bald, dass ich auf dem Irrwege mich befand. Wenn ein katholischer Missionär durch die Pikade ging oder ritt, so grüsste man ihn erfurchtsvoll mit dem herrlichen Grusse: "Gelobt sey Jesus Christus" und die freundliche Antwort konnte nicht anders lauten, als: "in Ewigkeit Amen"!, was auch früher, als der berühmte protestantische Dichter Klopstock auf seiner Reise durch Schwaben erlebte, zugeben musste.

Ritt ich manchmal abends etwas nach "Ave Maria" durch die Schneiss, so konnte man in allen katholischen Häusern die frommen Abend- und Tischgebethe hören, was mich sehr rührte, während in protestantischen Familien alles still blieb.
Beinahe 3 Jahre befand ich mich in der Feliz, pflanzte Milho, Bohnen und Korn auf ziemlich mageres Land, da wurde ich von einem, meiner früheren Kunden eingeladen, ihm eine grosse Partie Dratharbeiten zu machen. Frohen Herzens, die Familie zurücklassend, reiste ich nach Porto Alegre und quartierte mich bei einem alten Bekannten namens Carl N., ein Brummer. Er war zwar katholisch, praktizierte seine Religion aber nicht, sondern war mit ganz liberalen Ideen angehaucht. Einige Tage vor meiner Ankunft war ich etwas leidend, konnte dieserhalb nicht arbeiten, hätte aber gerne eine Lektüre von ihm geliehen, aber leider besass er keine dergleichen, sondern nur eine Broschüre, die ihm in Bremen ein Ordensmann schenkte, als er in Begriffe war, sich auf's Auswanderungsschiff zu begeben. Dieses Heftchen bewies, dass die heilige, katholische Religion die allein seligmachende sei.

Gib' nur her, sagte ich, ich wi11 es lesen, trotzdem ich Protestant bin. Bis zum Abende hatte ich es 3 mal mit Bedacht durchgelesen und als ich es ihm wieder gab, war mein Entschluss gefasst, katholisch zu werden, das heisst: "In den Schoos meiner guten Mutter, der heiligen katholischen Kirche zurückzukehren", von der mich Luther in meinen Vorfahren im 16ten Jahrhunderte losgerissen hatte. Zwar legte der böse Feind meinem Vorhaben anfangs Schwierigkeiten in den Weg, aber mit Gottes gnädigen Beistande überwand ich sie und legte endlich 1859 am Schutzfeste des heiligen Joseph in der Kapelle zum heiligen Ignatius in der Feliz das katholische Glaubensbekenntnis in die Hände des würdigen Paters Michael Kellner ab und empfing auch am nämlichen Tage die heiligen Sacramente.

XV.Endgültiger Wohnsitz in Porto Alegre

Ich will nicht von den vielen Gunstbezeugungen erwähnen, die der Herr mich nach diesem Schritte verkosten liess; nichts von der Freude und dem innern Frieden, den meine Seele genoss; ich kann nur sagen, dass ich in mir das Bewustsein hatte, dass Gottes Gnade mit mir war, dass er mich als sein Kind angenommen hatte. Nach einigen Jahren eröffnete ich in meinem eigenen Hause eine Schule, da die nächste 2 Stunden entfernt war und suchte so einem schreienden Bedürfniss abzuhelfen, freilich konnte man mit dem monatlichem Schulgeld von 500 Reis nicht bestehen, doch hielt ich einige Jahre aus.

Im Jahre 1867 aber zog ich mit meiner Frau und 6 Kindern wieder nach Porto Alegre, woselbst ich mein gutes Auskommen fand. Meine zwei Töchter besuchten die Klosterschule der Marienschwestern und meine Söhne eine katholische Schule, bis alle 6, später, ein´s nach dem andern, in der dortigen Normalschule, um das Lehrfach gründlich zu studieren und auf diese Art nach bestandenem Examen eine Staatsanstellung zu erhalten, welches Ziel sie auch erlangt haben, bis auf die jüngste Tochter, die nach glänzend bestandenem Examen, anstat einen Lehrstuhl zu requerieren, der Welt gänzlich entsagte und im Kloster der Schwestern zum hl. Unbefleckten Herzen Marieens den Schleier nahm. Sie ist bereits Oberin in Lajeado und Directorin der Schule, welche unter dem Schutze der heiligen Anna gestellt und stark besucht wird und arbeitet mit 8 Schwestern an der Erziehung und Unterichte der Kinder segensreich.

Am Schlusse muss ich noch erwähnen, dass ich im Jahre 1884, den 17ten September, am Feste der 5 Wundmahle des hl. Franziskus von Asissi als Bruder in den IIten Orden der Busse aufgenommen worden bin und heute demselben bereits 16 Jahre angehöre.

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